Pferde sind wahre Bewegungswunder: Sie galoppieren, springen und stürmen mit Leichtigkeit durch den Alltag. Doch was passiert, wenn sie plötzlich eingeschränkt sind? Wenn aus kraftvollen Schritten steife Bewegungen werden?
Gelenkprobleme, Arthrose oder Sehnenentzündungen können nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch den Lebensmut deines Pferdes beeinträchtigen
Die afrikanische Teufelskralle kommt hier wie ein Superheld aus der Wüste angeritten – nur ohne Cape, dafür mit ordentlich Power für die Gelenke.

Herkunft & Besonderheiten der Teufelskralle
Was sich zunächst wie eine Zutat für einen Zaubertrank anhört, ist tatsächlich eine uralte Heilpflanze. Die afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) stammt aus den trockenen Savannen und Halbwüsten Namibias, Botswanas und Südafrikas.
Ihren Namen verdankt sie ihren verholzten, spitzen und krallenartigen Früchten, die sich an Tieren festhaken und so für die Verbreitung der Pflanze sorgen - das nenne ich Pflanzen-Marketing auf höchstem Niveau!
Aber die wahre Magie steckt unter der Erde: Die knolligen Wurzelausläufer enthalten wertvolle Wirkstoffe, die als natürliche Schmerzmittel und Entzündungshemmer wirken.

Wie die Teufelskralle deinem Pferd hilft
Die Teufelskralle wirkt wie ein pflanzlicher "Bodyguard" für die Gelenke deines Pferdes. Doch wie unterstützt sie genau?
● Entzündungshemmend
Der wichtigste Wirkstoff der Teufelskralle ist Harpagosid, ein sogenanntes Iridoid-Glykosid. Klingt erstmal kompliziert. Einfach gesagt blockiert es entzündungsfördernde Enzyme, die für Schmerzen und Schwellungen verantwortlich sind. Das funktioniert ähnlich wie bei klassischen Entzündungshemmern (z. B. Ibuprofen – nur eben pflanzlich).
● Schmerzlindernd
Gelenkprobleme und Sehnenentzündungen tun weh – und Schmerz bedeutet immer eine Schonhaltung. Das führt oft zu Verspannungen und weiteren Problemen. Die Teufelskralle setzt genau hier an, indem sie die Schmerzrezeptoren beeinflusst und das Schmerzempfinden reduziert.
● Durchblutungsfördernd
Ein weiterer Vorteil ist die Verbesserung der Durchblutung in den betroffenen Bereichen. Dadurch werden Gelenke und Muskeln besser mit Nährstoffen versorgt, was wiederum die Regeneration unterstützt.
● Fördert die Beweglichkeit
Durch die Kombination aus Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und besserer Durchblutung fühlen sich die Gelenke wieder geschmeidiger an, sodass sich dein Pferd wieder freier bewegen kann.
Wann ist die Teufelskralle besonders sinnvoll?
● Bei Arthrose und Gelenkproblemen
Besonders ältere Pferde oder Sportpferde profitieren von der gelenkeschützenden Wirkung. Leider ist Arthrose nicht heilbar, aber die Teufelskralle kann helfen, den Schmerz zu reduzieren und Entzündungen einzudämmen. Dadurch kann sich dein Pferd wieder geschmeidiger bewegen.
● Bei Sehnen- und Bänderverletzungen
Nach einer Verletzung oder Überlastung der Sehnen und Bänder kann die afrikanische Pflanze die Regeneration unterstützen.
● Bei Muskelverspannungen
Nicht nur Gelenke profitieren von ihr – auch die verspannte Muskulatur kann sich durch die entzündungshemmende Wirkung entspannen.
● Bei Hufrehe
Da Hufrehe oft mit Entzündungen einhergeht, kann die Teufelskralle hier lindernd wirken und im besten Fall die Entzündungen vertreiben.
Das solltest du beachten
● Rehegefährdete Pferde
Da die Teufelskralle schmerzstillend wirkt, kann es passieren, dass erste Symptome wie Huflederhautentzündungen oder Feinfühligkeit verzögert auffallen. Wer ein Pferd mit Hufrehe-Risiko hat, sollte es also besonders gut beobachten.
● Keine Dauertherapie
Die Teufelskralle ist super für eine Weile, aber nicht für die Dauertherapie geeignet! Bei zu langer Fütterung kann es zur Bildung von Gallensteinen oder einer Reizung des Magen-Darm-Trakts kommen.
● Richtig lagern
Wie für alle Futter- und Zusatzmittel gilt: Kühl und dunkel lagern. Das ist wichtig, damit die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen.
● Auf Verhaltensänderungen achten
Jedes Pferd reagiert anders. Falls dein Vierbeiner nach der Fütterung plötzlich das Futter verweigert, Verdauungsprobleme bekommt oder sich verhält, als hätte er heimlich einen Espresso getrunken – lieber absetzen und den Tierarzt kontaktieren.
● Dopingrelevant!
Ja, auch natürliche Mittel stehen auf der Dopingliste. Wer mit seinem Pferd an Turnieren teilnimmt, muss die Teufelskralle mindestens 4 Tage vorher absetzen! Natürlich sollte ein Pferd mit Schmerzen oder Entzündungen sowieso nicht an einem Turnier teilnehmen – aber der Vollständigkeit halber sei es hier erwähnt.
Fazit: Natürliche Hilfe mit Verantwortung!
Die afrikanische Teufelskralle ist ein echtes Naturtalent, wenn es darum geht, Pferde wieder in Schwung zu bringen. Mit ihrer entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung kann sie Beschwerden lindern, ohne dass synthetische Medikamente zum Einsatz kommen müssen.
Aber – und das ist wichtig – die Teufelskralle ist kein Allheilmittel. Sie kann Symptome lindern, aber sie ersetzt keine umfassende Behandlung oder tierärztliche Betreuung. Wer die Ursache der Beschwerden ignoriert und nur die Schmerzen dämpft, riskiert langfristig größere Probleme.
Und wie bei allem gilt: Die beste Medizin ist immer eine Kombination aus guter Haltung, Bewegung und naturnaher Fütterung.
