Hufabszesse bei Pferden - Wenn der Huf zum Hotspot wird

Ein lahmendes Pferd, ein heißer Huf und ein Besitzer, der mit sorgenvollem Blick das Bein seines Vierbeiners abtastet. Wer einmal einen Hufabszess beim Pferd erlebt hat, weiß, dass das nicht nur für das Tier unangenehm ist. Auch für uns Menschen kann es eine nervenaufreibende Angelegenheit sein.

Doch keine Sorge! Mit der richtigen Fütterung und gezielter Unterstützung des Stoffwechsels kann man das Risiko verringern und die Heilung auf natürliche Weise fördern. In diesem Blog teile ich als langjährige Pferdebesitzerin und Pferdegesundheitsexpertin meine Erfahrungen und Erkenntnisse mit dir.

Was ist ein Hufabszess?

Ein Hufabszess ist im Grunde genommen nichts anderes als eine eitrige Entzündung innerhalb der Hufkapsel. Stell es dir wie eine unerwünschte Bakterien-Party in einem engen Raum vor. Der Druck, der dabei entsteht, verursacht heftige Schmerzen. Betroffene Pferde stehen deshalb oft auf drei Beinen, weil sie den erkrankten Huf nicht belasten möchten.

Die ungebetenen bakteriellen Gäste dringen durch winzige Risse oder Verletzungen in den Huf ein und sorgen dort für mächtig Wirbel. Das ist in etwa so, wie wenn du einen Splitter unter dem Fingernagel hättest, der sich entzündet. Nur bei Pferden ist es eben eine dicke Hornkapsel, die dem Eiter kaum Raum zum Entweichen lässt.

Symptome: Die Alarmzeichen von einem Hufabszess

Ob dein vierbeiniger Freund auch von einem Hufabszess betroffen ist, erkennst du u. a. an folgenden Symptomen:

  • Plötzliche dramatische Lahmheit - manchmal passiert das über Nacht, als wäre dein Pferd heimlich einen Marathon gelaufen
  • Warme bis heiße Hufwand oder Hufsohle - wie ein Art kleiner Ofen auf vier Beinen
  • Deutlich fühlbarer, pochender Puls am Fesselkopf - als würde im Huf ein kleines Herz schlagen
  • Eventuell eine Schwellung, die bis ins Röhrbein reichen kann - das passiert wenn die Entzündung beschließt auf Wanderschaft zu gehen (eher selten)
  • Manchmal tritt Eiter aus - wenn sich die Natur selbst einen Ausweg sucht

Wichtig zu wissen!

Ein Hufabszess wird häufig mit einer Huflederhautentzündung verwechselt. Daher schau bitte genau hin! Wenn du dir unsicher bist, frage lieber deinen Tierarzt oder Hufschmied. Besser einmal zu viel nachgefragt als zu lange gewartet

Ursachen: Warum bekommt ein Pferd einen Hufabszess?

"Was habe ich falsch gemacht?" – Diese Frage stellen sich viele Pferdebesitzer, wenn ihr Vierbeiner plötzlich mit einem Hufabszess dasteht. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen hättest du es kaum verhindern können. Die weniger gute: Es gibt tatsächlich einige Risikofaktoren, die Hufabszesse begünstigen können.

Die üblichen Verdächtigen:

  • Steinchen oder Fremdkörper – das sind kleinen Eindringlinge, die sich heimlich durch die Hufsohle bohren aber auch durch “Vernagelung” beim Hufschmied
  • Mikroverletzungen durch feuchte oder matschige Böden – das passiert wenn der Huf aufweicht und dann plötzlich wieder austrocknet
  • Zu viel oder falsches Futter – wenn der Stoffwechsel deines Pferdes überfordert ist
  • Eine geschwächte Entgiftungsfunktion von Leber und Niere – wenn die körpereigene Kläranlage streikt
  • Stoffwechselerkrankungen wie EMS oder Hufrehe – die leider oft unterschätzten Hintergrundakteure

Interessant ist vor allem der Zusammenhang zwischen Stoffwechsel und Hufgesundheit. Wie oft schauen wir nur auf den Huf selbst und übersehen dabei, dass die Hufgesundheit tief im Inneren des Pferdes beginnt! Ein überlasteter Stoffwechsel kann das Immunsystem schwächen und Entzündungen begünstigen – quasi die offene Einladung für einen Hufabszess..

Behandlung: Natürliche Unterstützung bei einem Hufabszess

Ist der Hufabszess einmal da, ist schnelles Handeln gefragt. Doch bevor du jetzt in Panik verfällst kannst du einige dieser natürlichen Ansätze versuchen:

1. Operation “Druckentlastung”

In vielen Fällen hilft es, wenn der Hufschmied oder Tierarzt den Abszess vorsichtig öffnet, sodass der Eiter abfließen kann. Das bringt meistens sofort Erleichterung. Falls ein Öffnen nicht möglich ist, kann man den Huf mit einem Angussverband verbinden. Mehr dazu erfährst du unten.

2. Die natürliche Apotheke gegen Schmerzen und Entzündungen

Bevor du jetzt gleich zur "chemischen Keule" greifst, solltest du erst einmal die natürlichen Alternativen in Betracht ziehen. Die Natur bietet uns einen reichhaltigen Schatz an Heilmitteln, die bei Hufabszessen wahre Wunder wirken können:

Kolloidales Silber – der natürliche Bakterienjäger

Dieses mikrofeine Silberwasser wirkt antibakteriell, ohne Resistenzen zu fördern. Zur äußeren Anwendung kann es direkt auf den geöffneten Abszess gesprüht oder getupft werden. Alternativ kannst du es als Spüllösung auch in die Öffnung einbringen. Idealerweise machst du das drei- bis viermal am Tag.

Heilerde & Zeolith – die inneren Reinigungskräfte für den Stoffwechsel

Diese natürlichen Mineralgemische wirken wie ein Schwamm im Körper und binden Giftstoffe im Verdauungstrakt. Heilerde oder Zeolith unterstützen die Entgiftungsfunktion von Leber und Nieren und schaffen so die Basis für eine verbesserte Abwehrkraft des gesamten Organismus. Besonders bei wiederkehrenden Hufabszessen sind sie ein Segen. Jedoch ist es wichtig, dass du immer darauf achtest, dass dein Pferd gut entgiften kann. Und nicht erst dann, wenn es das ein oder andere Wehwehchen zeigt.

Wichtig zu wissen!

Stelle immer ausreichend Wasser zur Verfügung, da diese Mittel viel Flüssigkeit binden.

Arnika- oder Beinwell-Tinkturen – die pflanzlichen Schmerzlinderer

Diese kraftvollen Pflanzenextrakte können äußerlich angewendet werden, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu hemmen. Arnika wirkt durchblutungsfördernd und schmerzlindernd, während Beinwell (auch als Wallwurz bekannt) zusätzlich die Wundheilung unterstützt. Du kannst die Tinkturen mit lauwarmen Wasser verdünnen und als Kompresse für 20 - 30 Minuten auflegen.

Wichtig zu wissen!

Arnika nicht auf offene Wunden auftragen, sondern nur rund um den betroffenen Bereich. Beinwell hingegen eignet sich für bereits geöffnete Abszesse.

Am besten ist eine ganzheitliche Behandlung aus einer Kombination von inneren und äußeren Anwendungen. So wird der Heilungsprozess optimal unterstützt.

DIY: Der Angussverband gegen Abszesse

Eine besonders wirksame Methode bei Hufabszessen ist der sogenannte Angussverband. Dieser kann sowohl zur Diagnose als auch zur Behandlung eingesetzt werden. Die Technik ist ein altbewährtes Hausmittel aus dem Wissensschatz erfahrener Pferdemenschen und kann wahre Wunder bewirken.

1. Vorbereiten des Hufs:

Reinige den Huf gründlich und entferne jeglichen Schmutz aus den Strahlfurchen. Die Reinigung sollte besonders sorgfältig erfolgen, da auch kleine Verschmutzungen die Wirkung des Verbandes beeinträchtigen können.

2. Zubereitung der Anguss-Lösung

  • Basis: 1 Liter gut warmes (nicht kochendes) Wasser
  • 2-3 Esslöffel gutes Meersalz oder Himalayasalz
  • Optional: 2 Esslöffel Apfelessig (wirkt desinfizierend und pilzhemmend)
  • Optional: ca. 5-10 Tropfen ätherisches Teebaumöl (stark antiseptisch)

3. Anwendung

  • Stelle einen Eimer mit der warmen Lösung bereit
  • Tauche ein sauberes Handtuch, medizinische Watte oder einen speziellen Angussverband in die Lösung
  • Wringe es leicht aus (es sollte noch gut feucht sein)
  • Wickle das warme Tuch um den gesamten Huf, besonders um die Hufkrone
  • Fixiere es mit einer wasserundurchlässigen Bandage
  • Sichere alles mit einem elastischen Verband

Die Wärme fördert die Durchblutung und damit den Transport von Abwehrzellen zum Entzündungsherd. Das Salz wirkt leicht desinfizierend und zieht gleichzeitig Flüssigkeit aus dem Gewebe, was den Druck im Inneren des Hufs verringert. Der Essig und das Teebaumöl verstärken die antimikrobielle Wirkung.

Besonders vorteilhaft ist, dass dieser Verband auch “diagnostisch” wertvoll sein kann: Nach dem Abnehmen des Verbands ist die Stelle des Abszesses oft durch eine deutlich feuchte oder verfärbte Stelle an der Hufsohle oder am Hufrand erkennbar. Dies hilft, den genauen Sitz des Abszesses zu lokalisieren, was für die weitere gezielte Behandlung sehr wertvoll ist.

Wichtig zu wissen!

Der Angussverband muss gut angelegt werden. Achte darauf, dass er weder zu fest (Abschnürgefahr!) noch zu locker ist. Am besten lässt du es dir das erste Mal von deinem Tierarzt oder einem erfahrenen Profi zeigen.

Vorbeugung: Die richtige Fütterung für gesunde Hufe

Wie so oft im Leben gilt auch hier: Vorsorge ist besser als Nachsorge! Ein gesunder Huf braucht mehr als nur regelmäßige Pflege – er benötigt auch die richtigen Baustoffe und einen gut funktionierenden Stoffwechsel.

Der Anti-Abszess-Speiseplan

1. Zuckerpolizei spielen

Verbanne übermäßig Zucker aus dem Futtertrog. Besonders übermäßig Getreide und melassehaltige Müslis sollten auf die rote Liste. Diese können den Stoffwechsel belasten und Entzündungen fördern – quasi der Treibstoff für potenzielle Hufabszesse.

2. Stattdessen auf den Teller

  • Heu ad libitum (weil ständiges Kauen glücklich und den Stoffwechsel stabil macht)
  • Wildkräuter (die natürliche Apotheke für Pferde)
  • Mineralien nach Bedarf (aber bitte keine Fertigmischungen voller Füllstoffe)

3. Die Reinigungskräfte unterstützen

Hufabszesse entstehen oft, wenn die Entgiftungsorgane überlastet sind. Daher solltest du sie gezielt unterstützen:

  • Mariendistel und Löwenzahn sind gut für die Leber, da sie wie ein natürlicher Reiniger fungieren.
  • Brennnessel und Birkenblätter unterstützen die Nieren, denn sie sind die Spülhilfen des Körpers.

Die Bausteine für ein Superhufhorn

Doch selbst wenn du jetzt alles genau umsetzt, bleibt eine Sache bestehen: Ohne die richtigen Bausteine sind die Hufe weiterhin anfällig und die Gefahr für einen erneuten Abszess hoch. Achte deshalb auf hochwertige Mineralien:

  • Zink & Kupfer – die Metallarbeiter für erstklassige Hornqualität
  • Biotin & Methionin – die Wachstumsbeschleuniger für gesundes Hufhorn
  • Omega-3-Fettsäuren – die Entzündungsbremsen im System

Keine Sorge, du musst jetzt nicht zum Hobby-Chemiker werden und alles einzeln zusammenmischen. Es gibt mittlerweile gute und natürliche Helfer wie meine Mineralquelle, mit der du bestens ausgestattet bist.

Fazit: Natürliche Wege zu gesunden Hufen

Ein Hufabszess kann zwar kurzfristig dramatisch erscheinen, ist aber in den meisten Fällen mit der richtigen Behandlung innerhalb weniger Tage überstanden. Der wahre Schlüssel zum langfristigen Erfolg liegt jedoch in der Vorbeugung durch artgerechte Fütterung und Unterstützung des Stoffwechsels.

Denk immer daran, dass ein Pferd, dessen Körper gut entgiften kann, weit weniger anfällig für Entzündungen und Abszesse ist. Die Hufgesundheit beginnt nämlich weit vor dem Huf selbst.

Dein Pferd hat immer wieder Hufabszesse? Das kann ein Warnsignal sein, welches du ernst nehmen solltest. Es lohnt sich, die Fütterung genauer unter die Lupe zu nehmen! Falls du darin Unterstützung möchtest, könnte meine individuelle Futterberatung genau das Richtige für dich sein! Buch dir gleich einen Termin und lass und keine Zeit verlieren.

Arthrose bei Pferden erkennen und behandlen
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