Fütterung im Jahresverlauf - eine persönliche Geschichte

Ich dachte früher immer, Pferdefütterung sei wie ein Kochrezept: einmal richtig gemacht, immer richtig. Spoiler-Alert: Ist es nicht! Aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich das noch nicht, denn alles lief super. Dorado wirkte zufrieden und gesund - bis sich plötzlich alles änderte. Ich weiß nicht, ob es kälter wurde oder der Frühling kam, aber irgendwas schien anders als sonst zu sein. Er zeigte mir das ziemlich deutlich, als er plötzlich schlapp wirkte, obwohl ich weiter brav das Futter aus dem Sommer gegeben hatte. Naja, als wäre ich selbst im Dezember noch in Flipflops und Tank-Top rumgelaufen – macht halt wenig Sinn, oder?

Für mich stand fest: Es muss sich etwas ändern. Wie? Keine Ahnung. Also holte ich mir Hilfe. Ich hatte damals selbst eine Futterberatung, die echt super war. Aber ehrlich gesagt, kaum war die Beraterin weg, stand ich da wie der Ochs vorm Berg und dachte nur: "Okay, cool... und was füttere ich jetzt im Herbst? Oder wenn es kalt wird? Oder, wenn mein Pferd plötzlich ganz andere Bedürfnisse hat?" Mein dicker Ordner voller Empfehlungen mit gefühlt 200 verschiedenen Screenshots war auch nicht gerade die Antwort auf meine Fragen. Ich wette, du kennst das Gefühl! Man bekommt eine Momentaufnahme-Beratung, die perfekt für den aktuellen Zustand des Pferdes ist. Aber Pferde leben nicht in einer Zeitblase – sie durchleben genau wie wir Menschen verschiedene Phasen, Jahreszeiten und haben unterschiedliche Bedürfnisse je nach Lebensumständen. Deshalb kann eine einmalige Futterberatung nie das ganze Jahr oder gar das ganze Leben eines Pferdes abdecken – sie ist ein wertvoller Ausgangspunkt, aber keine Dauerlösung ohne regelmäßige Anpassung.

Das Problem

Die meisten von uns denken bei Pferdefütterung linear. Wir bekommen einen Plan, halten uns strikt daran und wundern uns, warum unser Pferd mal energiegeladen ist wie ein Duracell-Häschen und dann wieder müde wie nach einer durchfeierten Nacht. Dabei ist die Antwort eigentlich ganz logisch: Unsere Pferde leben zyklisch! Denn stell dir vor, du würdest das ganze Jahr über dieselbe Ernährung haben. Im Sommer die gleichen schweren, wärmenden Gerichte wie im Winter, im Frühjahr die gleichen Vitamine wie im Herbst. Dein Körper würde rebellieren, richtig? Genau so geht es unseren Pferden auch.

Im Frühjahr brauchen sie oft Unterstützung für den Fellwechsel und mehr Energie für die wieder steigende Aktivität. Im Sommer kämpfen sie mit Hitze, Insekten und manchmal mit zu üppigem Gras. Der Herbst bringt wieder Fellwechsel mit sich, und der Körper bereitet sich auf die kalte Jahreszeit vor. Im Winter brauchen sie mehr Energie zum Warmhalten und oft auch seelische Unterstützung für die dunklen Tage. Aber es geht nicht nur um die Jahreszeiten! Auch Lebensphasen spielen eine große Rolle und beeinflussen den Nährstoffbedarf deutlich. 

Das Problem: In vielen Fütterungskonzepten liegt der Fokus oft nur auf EINEM Zustand des Pferdes – wie ein Foto, das einen einzelnen Moment festhält. Doch Gesundheit ist kein Standbild! Sie ist ein fortlaufender Film mit verschiedenen Kapiteln, Höhen, Tiefen und Wendungen im Laufe des Jahres. Deshalb ist es so wichtig, die Richtung immer wieder anzupassen und flexibel zu bleiben. Auch in meiner Beratung lege ich großen Wert darauf, das große Ganze im Blick zu behalten: Fütterung, Stress, Haltung, Training, soziale Kontakte und Umweltfaktoren greifen ineinander. Zupfst du an einer Stelle, bewegt sich das ganze Teil. Deshalb bringt die beste Fütterung der Welt nichts, wenn andere Baustellen im Leben deines Pferdes für Chaos sorgen.

Die Lösung

Doch keine Sorge, es gibt einen Weg aus diesem Dilemma und dieser heißt: zyklisch denken und handeln! Statt starr einem Plan zu folgen, solltest du lernen, die Signale deines Pferdes zu verstehen und flexibel darauf zu reagieren. Ich musste das auch erst lernen. Nach ein paar Jahren des Ausprobierens und – seien wir ehrlich – auch des Scheiterns, habe ich verstanden: Dorado ist mein bester Lehrer. Er zeigt mir durch sein Verhalten, sein Aussehen und sein Wohlbefinden, was er gerade braucht.

Im Frühjahr beobachte ich genau, wie der Fellwechsel läuft. Braucht er mehr Unterstützung bei der Entgiftung? Gibt es Anzeichen von Müdigkeit oder ist er schon ganz kribbelig vor Tatendrang? Je nachdem passe ich die Fütterung an – mehr entgiftende Kräuter hier, mehr B-Vitamine dort. Im Sommer achte ich darauf, wie Dorado mit der Hitze zurechtkommt. Schwitzt er schnell? Dann braucht er vielleicht mehr Elektrolyte. Ist er gestresst von den Insekten? Dann können Anti-Fliegenmittel helfen. Wird es zu rund auf der saftigen Weide? Zeit für eine Anpassung des Weidemanagements und der Grundfütterung. Der Herbst ist wieder Fellwechselzeit, aber auch die Zeit, in der sich der Körper auf den Winter vorbereitet. Jetzt schaue ich, ob Dorado genug Reserven für die kalte Zeit aufbaut und unterstütze ihn dabei. Im Winter geht es dann oft darum, die Energie hochzuhalten und das Immunsystem zu stärken. 

Das Schöne an diesem Ansatz: 

  • Du entwickelst eine ganz andere Beziehung zu deinem Pferd. 
  • Du wirst zum Detektiv, der die kleinen Zeichen erkennt und darauf reagiert. 
  • Du lernst dein Pferd von einer ganz neuen Seite kennen und kannst viel gezielter auf seine Bedürfnisse eingehen. 

Natürlich gehört dazu auch, über den Tellerrand der reinen Fütterung hinauszuschauen. Wie lebt dein Pferd? Hat es genug Bewegung, soziale Kontakte, mentale Situation? Ist es gestresst oder entspannt? All das fließt in die ganzheitliche Betrachtung mit ein. Je mehr du dich mit den natürlichen Zyklen beschäftigst, desto mehr verstehst du auch, wann welche Kräuter und Nährstoffe wichtig sind. Die Natur hat sich nämlich etwas dabei gedacht! Im Frühjahr wachsen die entgiftenden Kräuter, im Sommer die kühlenden, im Herbst die stärkenden für den Winter. Genial, oder?

Aber mal ehrlich – am Anfang war ich trotzdem oft überfordert. Was braucht mein Pferd denn jetzt im Fellwechsel? Welche Kräuter helfen bei der Hitze im Sommer? Und was unterstützt das Immunsystem vor dem Winter? Diese ganzen Fragen!

Wenn du dich jetzt leicht überfordert fühlst und dir auch diese und noch mehr Fragen stellst, dann einmal tief durchatmen. Ich habe gute Nachrichten für dich! Es gibt nämlich einen praktischen Leitfaden, der dir dabei hilft, genau das umzusetzen: Kräuterkram nach Plan von mir, deiner Dinkel-Dörte, höchstpersönlich entwickelt. Dort lernst du nicht nur, wann welche Kräuter Saison haben und sinnvoll sind, sondern bekommst auch jede Menge weitere Fütterungstipps, Rezepte und einen klaren Fahrplan, der dich sicher durch das ganze Jahr begleitet. So wird aus einer starren Fütterung ein lebendiges, flexibles System, das mit deinem Pferd mitwächst und sich verändert. Genau so, wie es sein sollte!

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