Echinacea für Pferde - Wirkung, Anwendung & Risiken

Wieder einer dieser Momente: Der Herbst kriecht durchs Stalltor, die Temperaturen spielen Jojo, und während du noch überlegst, ob die Abschwitzdecke heute nötig ist, hat dein Pferd bereits den ersten Huster losgelassen. Willkommen in der Erkältungssaison!

Während früher bei jedem Huster direkt der Tierarzt anrückte (und dein Konto leichter wurde), setzen heutzutage immer mehr Pferdebesitzer auf natürliche Unterstützung - wie z. B. auf Echinacea. 

Echinacea - oder wie manche liebevoll sagen: die lila Wunderwaffe aus Nordamerika - ist längst kein Geheimtipp mehr unter den Kräutern für Pferde. Der Sonnenhut ist eine Pflanze, die auf jahrhundertealter Tradition basiert und tatsächlich Hand und Huf hat. Aber bevor wir uns in die Details stürzen: Was genau ist eigentlich dieses Echinacea, das alle plötzlich verfüttern?

Was ist Echinacea? Herkunft, Wirkstoffe und Wirkung

Echinacea, auch bekannt als Roter Sonnenhut oder botanisch korrekt als Echinacea purpurea, stammt ursprünglich aus Nordamerika. Die indigenen Völker wussten schon vor Hunderten von Jahren, was sie an dieser Pflanze hatten – und nein, sie haben sie nicht nur wegen der hübschen Blüten in ihre Gärten gepflanzt. Die Ureinwohner nutzten sie bei Infektionen, Entzündungen und zur Wundheilung. Quasi die Hausapotheke auf dem Stängel.

Die Wirkstoffe: Was macht den Sonnenhut so besonders?

Jetzt wird's kurz wissenschaftlich – aber keine Sorge, ich halte es erträglich. Die Kraft der Echinacea liegt in ihrer einzigartigen Wirkstoff-Combo. 

Zum einen wären da die Alkamide. Diese kleinen Helfer haben eine antibakterielle und antimykotische Wirkung. Sie sind quasi die Türsteher des Immunsystems, die unerwünschte Gäste draußen halten. Polysaccharide klingen zunächst vielleicht kompliziert, sind aber genial einfach: Sie verhindern, dass Viren überhaupt in die Zellen eindringen können. Stell dir vor, sie schließen die Tür, bevor der Einbrecher auch nur klingeln kann. Als nächstes folgen die Flavonoide. Sie sind die Antioxidantien unter den Inhaltsstoffen, die entzündungshemmend wirken und dem Körper helfen, schneller wieder auf die Beine (oder Hufe) zu kommen. Und zum Schluss runden die Chicoriensäure und ätherische Öle das ganze Paket ab und sorgen dafür, dass das Immunsystem optimal reguliert wird. 

So wirkt Echinacea auf das Immunsystem deines Pferdes

Echinacea pusht die Produktion und Aktivität der weißen Blutkörperchen. Das sind jene Zellen, die Krankheitserreger abwehren. Dabei werden besonders die sogenannten „Fresszellen“ (Makrophagen) aktiviert und gehen auf Patrouille, um Eindringlinge schnell unschädlich zu machen. Dadurch wird das Immunsystem insgesamt gestärkt, was helfen kann, Infektionen vorzubeugen und die natürliche Abwehrkraft langfristig zu unterstützen.

Eine Gabe als Kur von Echinacea kann dazu beitragen, die Erholungszeit nach Erkältungen oder Atemwegsinfektionen zu verkürzen. Auch bei entzündlichen Beschwerden, etwa in den Gelenken, kann die Pflanze unterstützend wirken und so zur allgemeinen Regeneration beitragen.

Einsatzgebiete und Anwendung des Sonnenhuts

Kommen wir nun zur Praxis. Es gibt einige Situationen, in denen dein Pferd ein bisschen Unterstützung für seine Abwehrkräfte gut gebrauchen kann. Hier mal ein paar Beispiele:

  • Fellwechsel: Hier ist das Immunsystem ziemlich gestresst, wenn aus dem Winterfell plötzlich eine Sommerfrisur werden soll. 
  • Nach Krankheiten: Besonders in der Rekonvaleszenz-Phase, wenn das Immunsystem wieder auf Touren kommen muss.
  • Bei erhöhter Infektanfälligkeit: Wenn dein Pferd gefühlt jeden Huster im Umkreis von 50 Kilometern mitnimmt.
  • Stress-Situationen: Stallwechsel, Turniere, Transporte – alles Faktoren, die das Immunsystem schwächen können.
  • In den Übergangszeiten Herbst und Frühling: Wenn das Wetter Kapriolen schlägt und die Temperaturen täglich neu gewürfelt werden.
  • Bei Senioren & Co.: Also quasi bei allen, deren Immunsystem sowieso schon mehr zu tun hat.

Um den Sonnenhut zu verabreichen, hast du verschiedene Möglichkeiten. Zum einen wäre da das getrocknete Kraut. Einfach übers Futter streuen und fertig. Manche Pferde fressen es, als wäre es das Leckerste überhaupt, andere schauen dich an, als hättest du ihren Futtertrog mit Gras verwechselt. 

Zum anderen gibt es auch Pellets. Praktisch zum Dosieren und meist gut akzeptiert. Pellets haben zudem den Vorteil, dass sie sich nicht so leicht aus dem Futter sortieren lassen (ja, Pferde können das). 

Weiter unten findest du auch  eine Kaufempfehlung für die Pellets mit einem Rabattcode von mir. 

Wie lange darf man Echinacea geben?

Hier kommt der Knackpunkt, den viele übersehen: Echinacea ist ein Kurzkraut, kein Dauerfuttermittel!

Kurweise Anwendung:

  • 3-4 Wochen am Stück füttern
  • Danach mindestens 1-2 Wochen Pause einlegen
  • Bei Bedarf wiederholen

Damit es keine Wirkstoffermüdung gibt. Die Wirkung lässt nach, und im schlimmsten Fall wird das Immunsystem sogar überstimuliert. Wenn die Krankheit bereits im vollen Gange ist, ist Echinacea weniger effektiv. Das Immunsystem läuft dann sowieso schon auf Hochtouren.

Wichtig zu wissen!

Nach den Anti-Doping-Regeln der FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung) besteht eine Karenzzeit vor dem Turnierstart von 48 Stunden. Echinacea ist zwar ein natürliches Produkt, kann aber dennoch Spuren hinterlassen.

Vorteile und mögliche Risiken

Jetzt aber mal Klartext: Was bringt Echinacea wirklich, und wo sollte man vorsichtig sein?

Der offensichtlichste Vorteil ist die Unterstützung des Immunsystems. Die körpereigene Abwehr wird gestärkt, ohne dass du zu synthetischen Präparaten greifen musst. Ein gut funktionierendes Immunsystem bedeutet zudem auch mehr Energie und Abwehrkräfte. Außerdem erfolgt eine bessere Regeneration nach Krankheiten oder stressigen Phasen. Und zu guter Letzt punktet Echinacea mit seiner vielseitigen Anwendung - egal ob innerlich oder äußerlich. Der Sonnenhut kann auf verschiedene Arten eingesetzt werden und bei richtiger Anwendung sind Nebenwirkungen meistens eher selten. 

Aber – und das ist ein wichtiges Aber – Echinacea ist nicht für jedes Pferd und nicht in jeder Situation geeignet.

Pferde mit einer bekannten Allergie gegen Korbblütler sollten das Kraut nicht erhalten. Vierbeiner mit Autoimmunerkrankungen dürfen Echinacea ebenfalls nicht bekommen, da die zusätzliche Immunaktivierung die Symptome verschlimmern kann. Für tragende und laktierende Stuten gilt ebenfalls Vorsicht, da bislang keine eindeutigen Studien zur Unbedenklichkeit vorliegen und die Wirkstoffe möglicherweise über die Milch an das Fohlen weitergegeben werden. 

Bei akutem Fieber oder schweren Erkrankungen ist der Sonnenhut wirkungslos und kann das ohnehin stark belastete Immunsystem zusätzlich strapazieren. Daher ist es sehr wichtig, sich immer an die Dosierungsempfehlungen zu halten und Rücksprache mit seinem Tierarzt zu halten!

Worauf du beim Kauf achten solltest

Der Markt ist voll mit Echinacea-Produkten. Von der 5-Euro-Tüte vom Discounter bis zum Premium-Bio-Presssaft für 50 Euro – die Spanne ist riesig. Aber woran erkennst du nun gute Qualität?

  • Bio-Qualität – Klingt öko, ist aber sinnvoll. Bio-Kräuter sind frei von Pestiziden und Herbiziden, die das Immunsystem eher belasten als stärken. Und mal ehrlich: Wenn du schon natürlich füttern willst, dann richtig.
  • Ohne Zusatzstoffe – Keine Füllstoffe, keine Konservierungsstoffe, keine Geschmacksverstärker. Pure Echinacea, sonst nichts. Schau dir die Zutatenliste an: Je kürzer, desto besser.
  • Keine alten Lagerbestände – Kräuter verlieren mit der Zeit an Wirkung. Achte daher auf das Ernte- oder Abfülldatum. Frischer ist besser.
  • Transparente Herkunft – Woher kommt die Pflanze? Wie wurde sie angebaut? Seriöse Anbieter geben diese Infos gerne preis.

Reinsubstanz vs. Fertigmischungen

Beim Kauf von Echinacea kannst du zwischen Reinsubstanzen und Mischpräparaten wählen. Reines Echinacea bietet den Vorteil, dass du genau weißt, was enthalten ist und die Dosierung individuell an dein Pferd anpassen kannst. Allerdings musst du selbst entscheiden, ob und mit welchen Kräutern du es kombinierst. Fertigmischungen hingegen enthalten Echinacea in Kombination mit anderen Kräutern wie Hagebutte oder Thymian. Sie sind praktisch in der Anwendung und meist sinnvoll aufeinander abgestimmt. Wenn dein Pferd allerdings auf einen Bestandteil allergisch reagiert, kannst du nicht einzeln ausschließen, was das Problem ist.

Mein Spezial-Dinkel-Dörte-Tipp

Wie oben angekündigt, erhältst du nun eine Kaufempfehlung für Echinacea-Pellts von mir. Und zwar kann ich dir nur wärmsten die Pellets von MO´s Grun ans Herz legen. Sie bestehen zu 100% aus der reinen Pflanze und sind eine wertvolle Ergänzung in der täglichen Fütterung. Mit meinem Code Pförd sparst du zudem 10% auf deinen Einkauf. >> Klicke hier und sichere dir deine Dose Echinacea-Pellets <<

Fazit: Natürliche Unterstützung aber kein Wundermittel

Kommen wir nun zum Schluss und zur entscheidenden Frage: Lohnt sich Echinacea für dein Pferd? Die ehrliche Antwort: Ja, aber mit Köpfchen!

Echinacea ist eine wertvolle natürliche Unterstützung zur Stärkung der Abwehrkräfte beim Pferd. Gerade in stressigen Zeiten, während des Fellwechsels oder bei erhöhter Infektanfälligkeit kann der Sonnenhut dir und deinem Pferd das Leben leichter machen. Die Wirkstoffe sind gut erforscht, die Anwendung ist unkompliziert, und bei richtiger Dosierung ist Echinacea gut verträglich.

Aber – und das ist der Punkt – Echinacea ist kein Wundermittel und kein Ersatz für eine artgerechte Haltung und gute Fütterung. Ein Pferd, das in einer staubigen Box steht, Heu von minderer Qualität bekommt und wenig bewegt wird, wird auch mit Echinacea nicht plötzlich kerngesund. Die Grundlagen müssen stimmen.

Wenn du diese allerdings beachtest, kann Echinacea eine tolle Ergänzung sein. Und mal ehrlich: Ist es nicht ein schönes Gefühl, seinem Pferd mit etwas so Natürlichem wie einer Blume aus Nordamerika helfen zu können? Die indigenen Völker wussten schon damals, was gut ist – und wir dürfen heute davon profitieren.

 

Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine tierärztliche Beratung. Bei Fragen zur Gesundheit deines Pferdes wende dich immer an deinen Tierarzt oder Tierheilpraktiker.

Ashwagandha für Pferde: Wirkung, Anwendung & Tipps zur Dosierung
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