Ashwagandha für Pferde: Wirkung, Anwendung & Tipps zur Dosierung

Immer mehr Pferdebesitzer entdecken die Kraft der Natur wieder. Denn natürliche Heilpflanzen finden zunehmend ihren Weg in die ganzheitliche Pferdehaltung zurück. Und das auch aus gutem Grund: Sie können dort sanft unterstützen, wo chemische Keulen manchmal mit Kanonen auf Spatzen schießen.

Eine dieser faszinierenden Pflanzen ist Ashwagandha. Dieses zungenverknotende Wort bezeichnet eine uralte Heilpflanze, die als Adaptogen gilt. Lustigerweise bedeutet der Name grob übersetzt "Pferdegeruch". Was entweder ein kosmischer Zufall ist oder die indischen Gelehrten bereits vor Jahrtausenden wussten, dass diese Pflanze auch unseren Vierbeinern guttut.

In diesem Beitrag geht es daher um die spannende Frage: Ist Ashwagandha für Pferde wirklich geeignet? Wie wirkt die Schlafbeere beim Pferd, was ist bei der Dosierung zu beachten und wann macht der Einsatz überhaupt Sinn?

Was ist Ashwagandha? Ursprung & Definition

Ashwagandha (botanisch: Withania somnifera) stammt aus der ayurvedischen Medizin und wird dort seit über 3000 Jahren eingesetzt. Die Pflanze hat ihre Heimat in Indien, dem Nahen Osten und Nordafrika. Regionen, in denen die Menschen schon sehr früh erkannt haben, dass die Natur mehr drauf hat als nur hübsch auszusehen.

In ihrer Heimat trägt Ashwagandha den poetischen Beinamen "Schlafbeere". Dieser Name kommt auch nicht von ungefähr: Als Regulatorin für Schlaf und Nervenkostüm hat sie sich einen großen Namen gemacht. Wer jetzt aber denkt, dass damit alle Pferde nach der Gabe in den Tiefschlaf verfallen, kann beruhigt sein. Ganz so funktioniert das nicht.

Bei Menschen wird Ashwagandha bereits seit langem erfolgreich in der Humanmedizin und im Wellness-Bereich eingesetzt. Die Wurzel gilt als sogenanntes Adaptogen - ein Begriff, der in Kräuterkreisen gerade Hochkonjunktur hat. 

Adaptogene sind Pflanzen, die dem Körper helfen, sich besser an verschiedene Gegebenheiten anzupassen. Sie regulieren Stress, unterstützen bei der Anpassung an neue Situationen und können sowohl die körperliche als auch die geistige Leistungsfähigkeit fördern.

Wie wirkt Ashwagandha beim Pferd?

Die Wirkung von Ashwagandha beim Pferd ist vielseitig und durchaus beeindruckend. Allen voran stehen die beruhigenden Eigenschaften. Wer ein Pferd hat, das bei jedem Rascheln im Gebüsch denkt, da lauert ein Säbelzahntiger, sollte jetzt hellhörig werden. Ashwagandha kann nämlich helfen, Stress zu mindern, Nervosität zu lindern und Angstverhalten zu reduzieren. Und zwar ohne das Pferd in einen Zombie zu verwandeln.

Darüber hinaus unterstützt die Schlafbeere das Immunsystem sowie die Gesundheit von Haut und Haaren. Besonders spannend ist: Sie fördert die Regeneration und Leistungsbereitschaft. Das macht sie interessant für Sportpferde, aber auch für Rentner, die einfach noch ein bisschen Pep im Schritt behalten möchten.

Ein weiterer Pluspunkt: Ashwagandha kommt in der Regel ohne Nebenwirkungen daher. Die Pflanze wirkt vom ersten Tag an und benötigt kein wochenlanges Warten, bis sich mal etwas tut. Und das Beste: Auch bei Dauergabe bleibt die Wirkung konstant gut. Keine Gewöhnungseffekte, kein Wirkungsverlust. 

Jedoch möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass Kräuter nur kurweise oder bei Bedarf gegeben werden sollten!

Wann ist die Schlafbeere sinnvoll?

Nicht jedes Pferd braucht Ashwagandha, aber in bestimmten Situationen kann die Wurzel Gold wert sein. Typische Einsatzbereiche sind stressige Situationen wie Transport, Stallwechsel oder Turniere. Denn wer kennt es nicht: Das Pferd steht vor dem Hänger wie vor einer Weltraumkapsel und überlegt ernsthaft, ob Flucht nicht doch die bessere Option wäre.

Auch bei nervösen oder ängstlichen Pferden, die generell eher zur Sorte "hochsensibel" gehören, kann Ashwagandha eine wertvolle Unterstützung sein. Ältere Pferde mit sinkender Vitalität profitieren ebenfalls davon. Sozusagen als pflanzlicher Jungbrunnen. In Rekonvaleszenzphasen, wenn das Pferd nach Krankheit oder Verletzung wieder zu Kräften kommen soll, macht der Einsatz ebenso Sinn.

Dosierung und Anwendung: Darauf sollte man achten

Bei allem Enthusiasmus gilt jedoch: Nicht jedes Ashwagandha-Produkt ist gleich. Qualität und Herkunft sind entscheidend. Gute Qualität, Reinheit und keine fragwürdigen Zusatzstoffe sollten selbstverständlich sein. Schließlich möchte niemand seinem Pferd irgendwelchen Kram vorsetzen, bei dem man nicht weiß, was da so alles drin schwimmt.

Die gängige Ashwagandha-Dosierung liegt bei etwa 2,5 Gramm getrockneten Wurzeln für ein 500 Kilogramm schweres Pferd. Die Fütterung erfolgt über einen Zeitraum von drei bis acht Wochen. Die leicht faserigen Wurzelstückchen lassen sich problemlos mit dem üblichen Futter mischen. 

Zur Lagerung gilt: kühl und trocken – wie so ziemlich jedes Futtermittel eben. Nichts Spektakuläres, aber wichtig, damit die Wirkstoffe erhalten bleiben.

Auch wenn Ashwagandha als Nebenwirkungsarm gilt, ist Vorsicht geboten bei der Kombination mit anderen Kräutern oder Medikamenten. Hier ist eine tierärztliche Absprache erforderlich. Und ganz wichtig: Ashwagandha ist keine Wunderwaffe und definitiv kein Ersatz für eine tierärztliche Behandlung. Wenn das Pferd ernsthaft krank ist, gehört es in professionelle Hände. Da hilft auch die beste Wurzel nicht.

Fazit: Natürliche Beruhigung für gestresste Pferde

Ashwagandha kann eine wertvolle, natürliche Unterstützung für Pferde sein. Besonders bei Stress, Nervosität oder auch zur allgemeinen Stärkung. Die Schlafbeere punktet mit einer breiten Wirkung, guter Verträglichkeit und einer konstanten Wirksamkeit ohne Gewöhnungseffekte.

Allerdings sollte der Einsatz immer bewusst und am besten begleitet erfolgen (buch dir dazu gerne einen Termin in meiner Futterberatung). Die Frage "Ist Ashwagandha für Pferde geeignet?" lässt sich also mit einem grundsätzlichen "Ja" beantworten. Jedoch gilt wie bei allen Fütterungsthemen: Prüfe immer individuell, was dein Pferd gerade braucht.

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